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In­ten­ti­onen

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Verlegung des Stolpersteins für Berthold Cahn (2018)
Stolpersteinverlegung für Berthold Cahn
Für eine demokratische Erinnerungskultur im öffentlichen Raum

Gegründet wurde der Verein am 27. Oktober 2024. Sein Zweck ist die Unterstützung von Projekten, die für eine demokratische Erinnerungskultur eintreten. Dazu zählen Interventionen im öffentlichen Raum, wie das Setzen von Erinnerungszeichen und Denkmälern oder künstlerische Aktionen, und deren wissenschaftliche Begleitung sowie der Erhalt vernachlässigter Erinnerungsorte im Sinne des Denkmalschutzes. Dazu zählen weiterhin Einrichtungen wie Archive, Bibliotheken und Geschichtswerkstätten, die historisches Material sammeln, bewahren, aufbereiten und zur Unterfütterung öffentlichen Erinnerns zur Verfügung stellen (vgl. Satzung § 2, Abs. 1).

Gustav-Landauer-Denkmal, Entwurfswettbewerb

Startnext-Kampagne

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Straßennamen Wrangelstraße Audre-Lorde-Straße
Historische Denkmäler und Straßennamen auf den Prüfstand stellen

Das Gedenken im öffentlichen Raum unterliegt einem stetigen Wandel und ist abhängig von gesellschaftlichen Prozessen und politischen Einflüssen. In der Zeit zwischen 1850 und 1918 prägten die regierenden Monarchen und ihre Anhänger den öffentlichen Raum mit einer hohen Anzahl an Straßenbenennungen und Denkmälern in ihrem Sinn – ohne Mitwirkung der Bevölkerung. Bei vielen damals geehrten Persönlichkeiten ist die Denkmalwürdigkeit heute aufgrund nachgewiesener gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder ihrer Ablehnung von Partizipation umstritten. Hier ein prominentes Beispiel aus Berlin-Kreuzberg: Friedrich von Wrangel löste die preußische Nationalversammlung auf und beendete so die demokratische Entwicklung nach der Revolution von 1848/49. Für eine demokratische Gesellschaft kann er kein Vorbild sein. Mit der Umbenennung der Manteuffelstraße in Audre-Lorde-Straße wurde nun endlich eine herausragende Persönlichkeit geehrt, die für gesellschaftliche Akzeptanz und Gleichberechtigung steht.
Bei vielen historischen Benennungen und Denkmälern ist es nach wie vor zweifelhaft, ob deren Namensgeber:innen mit Werten wie Toleranz, Freiheit und Selbstbestimmung vereinbar sind.

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Temporäre Stele für die Revolution 1848/49
Temporäre Stele für die Revolution 1848/49
Für Denkmäler und Straßennamen, die auf demokratische Werte verweisen

Deutschland hat nicht eben viele Persönlichkeiten hervorgebracht, die für eine freie und selbstbestimmte Gesellschaft eingetreten sind. Ihrer im öffentlichen Raum zu gedenken, ist eine Möglichkeit, an ihr Tun und Wollen anzuschließen. Hier ein prominentes Beispiel: Schon während der revolutionären Ereignisse von 1848/49 wurde in Berlin der Entschluss gefasst, die vom Militär erschossenen Freiheitskämpfer durch ein Denkmal zu ehren. Es wurde bis heute nicht verwirklicht. Lediglich eine temporäre Kunstinstallation erinnerte anlässlich des 175. Jubiläums an die gescheiterte Revolution. Wie können solche Leerstellen gefüllt werden?